Gemeinsames ökumenisches Reformationsgedenken in Lund

Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Younan und LWB-Generalsekretär Junge sollen die Gedenkveranstaltung im Oktober leiten

25/01/2016

Der Lutherische Weltbund (LWB) und die römisch-katholische Kirche werden am 31. Oktober 2016 in Lund (Schweden) ein gemeinsames Reformationsgedenken veranstalten.

Papst Franziskus, LWB-Präsident Bischof Dr. Munib Younan und LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge werden die ökumenische Gedenkfeier gemeinsam mit der Kirche von Schweden und der katholischen Diözese von Stockholm leiten.

Die gemeinsame ökumenische Veranstaltung in Lund findet in Erwartung des 500. Reformationsjubiläums 2017 statt. Sie wird die fundierten ökumenischen Entwicklungen zwischen der katholischen und lutherischen Kirche sowie die gemeinsamen im Dialog empfangenen Gaben hervorheben. Teil der Feier wird ein gemeinsamer Gottesdienst auf Grundlage des vor kurzem veröffentlichten katholisch-lutherischen liturgischen Leitfadens eines „Gemeinsamen Gebets“ sein.

„Der LWB begeht das Reformationsjubiläum im Geiste der ökumenischen Verantwortlichkeit“, sagt LWB-Generalsekretär Pfr. Dr. Martin Junge. „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir uns mit unserer Arbeit für die Versöhnung von katholischen und lutherischen Gläubigen gleichzeitig auch für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung in einer Welt einsetzen, die durch Konflikte und Gewalt zerrissen wird.“

Kardinal Koch, Präsident des Päpstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen (PCPCU), erklärt ergänzend: „In dem wir uns gemeinsam auf die Zentralität der Gottesfrage und die Christozentrik ausrichten, wird ein ökumenisches Reformationsgedenken von Lutheranern und Katholiken möglich, und zwar nicht einfach in einem pragmatischen, sondern im tiefen Sinne des Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Christus.“

„Die Kirche von Schweden heisst den Lutherischen Weltbund und die katholische Kirche mit Freude und grossen Erwartungen zum Reformationsgedenken in Lund willkommen“, sagt Erzbischöfin Antje Jackelén von der Schwedischen Kirche. „Wir werden gemeinsam mit der ganzen ökumenischen Familie in Schweden dafür beten, dass die Gedenkfeier einen Beitrag zur christlichen Einheit in unserem Land und in der ganzen Welt leistet.”

„Die ökumenische Situation in unserem Teil der Welt ist einzigartig und interessant. Ich hoffe, dass diese Veranstaltung uns dabei hilft, gemeinsam in die Zukunft zu schauen und Zeugen Jesu Christi und seines Evangeliums in unserer säkularisierten Welt zu sein“, sagt Anders Arborelius OCD, Bischof der katholischen Kirche von Schweden.

Die Veranstaltung in Lund ist auch Teil des Rezeptionsprozesses des gemeinsamen Berichts Vom Konflikt zur Gemeinschaft, der 2013 veröffentlicht wurde und seither weite Verbreitung in der lutherischen und katholischen Gemeinschaft gefunden hat. Der Bericht ist der erste Versuch beider Dialogpartner, gemeinsam und auf internationaler Ebene die Geschichte der Reformation und ihrer Absichten zu beschreiben.

Anfang des Jahres haben LWB und PCPCU ein zusammen erarbeitetes „Gemeinsames Gebet“ an die LWB-Mitgliedskirchen und die katholischen Bischofskonferenzen gesandt. Dieser liturgische Leitfaden unterstützt die Kirchen beim gemeinsamen Gedenken an die Reformation. Er basiert auf dem Studiendokument Vom Konflikt zur Gemeinschaft: Gemeinsames lutherisch-katholisches Reformationsgedenken im Jahr 2017 und befasst sich mit den Themen Erntedank, Buẞe und Verpflichtung zum gemeinsamen Zeugnis mit dem Ziel, die Gaben der Reformation zum Ausdruck zu bringen und um Vergebung für die Trennung zu bitten, die als Folge der theologischen Dispute entstand.

Das Jahr 2017 ist ebenfalls der 50. Jahrestag des ökumenischen Dialogs zwischen dem LWB und der römisch-katholischen Kirche, der beachtliche ökumenische Ergebnisse gebracht hat. Das bedeutendste ist die Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre, die vom LWB und der römisch-katholischen Kirche im Jahre 1999 und später auch vom Weltrat methodistischer Kirchen im Jahre 2006 unterzeichnet wurde. Die Erklärung beendete den jahrhundertlangen Konflikt zwischen der lutherischen und der katholischen Kirche über die Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre, die im Mittelpunkt der Reformation im 16. Jahrhundert stand.

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