Jornal Evangélico Luterano

Ano 2016 | número 791

Sexta-feira, 29 de Março de 2024

Porto Alegre / RS - 03:56

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Gottes Wege

   Naaman ist Feldherr des Königs von Aram und steht in hohem Ansehen bei seinem Herrn, denn durch Naaman hat Aram im Kampf gegen Israel über Israel gesiegt. Das Unglaubliche dabei ist, dass Jahweh, der Gott Israels, dem Naaman den Sieg über Israel verliehen hat. In diesem Kampf haben die Aramäer ein israelitisches Mächen nach Aram entführt, das nun Dienstmädchen im Haus von Naaman ist. Naaman hat aber ein großes Problem: Er ist leprakrank. Gerade dieses ausländische Sklavenmädchen wird ihm den Weg zur Heilung zeigen.

   Sie erzählt vom Gottesmann in Samarien. Naaman wird vom König auf diplomatischem Weg nach Israel geschickt mit einem Befehlsschreiben an den König Israels. Der Prophet Elischa lässt ihn kommen. Nun steht Naaman mit seiner ganzen Begleitung und wertvollen Geschenken vor dem Haus des Propheten und erwartet eine Show der Heilung. Aber an Stelle einer Show geht der Prophet gar nicht persönlich hinaus zum Empfang, sondern durch einen Diener lässt er sagen, Naaman solle zum Jordan gehen und sich dort baden. Wütend geht er weg und will nach Aram zurückkehren. Doch auf Anraten seiner Begleiter geht er zum Jordan – und wird geheilt. Um sich nicht als den nur Empfangenen gedemütigt zu sehen, will er vor Elischa seine wertvollen Geschenke ausbreiten. Aber Elischa lehnt ab und nimmt keines an. Doch eines ist dem Naaman klar geworden: Nicht Elischa hat ihn geheilt, sondern der Gott Israels, Jahweh. Naaman hat Demütigungen erlitten und sie angenommen. Er ist jetzt geheilt an Leib und Seele. Er verspricht vor Elischa, dass er keinem anderen Gott mehr Opfer bringen will als nur noch Jahweh.

Gottes Wege sind wunderbar. Nur - der Mensch kann sie verderben. II Könige Kap.5

   Aber jetzt kommt der Gewissenskonflikt: Daheim muss er seinen Herrn immer in den Tempel Rimmons begleiten und mit seinem Herrn vor der Statue Rimmons niederfallen. Das möge Jahweh ihm immer vergeben. Elischa macht ihm sein Gewissen nicht schwerer. Er macht keinen Status Confessionis: Entweder Rimmon oder Jahweh. Elischa weiß, dass Naaman in Aram der Einzige sein wird, der Jahweh Opfer bringen wird. Und das wird schwer sein. Dem Naaman hilft jetzt keine Ermahnung, sondern Frieden und ein reines Gewissen. “Geh in Frieden”.

   Eine ähnliche Begebenheit im Neuen Testament: Der Kämmerer der Königin Kandake von Äthiopien wurde von Philippus getauft, obwohl er am Königshof der einzige Christ sein wird und als Hofbeamter auch an allen Zeremonien wird teilnehmen müssen. Philippus tauf - te ihn, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Vom Kämmerer wissen wir dann nur, “er zog seine Straße fröhlich” (Apostelgeschichte 8,26-39).

   Vom Sieg Arams über Israel, vom verschleppten Mädchen über Demütigungen bis zur Heilung an Leib und Seele – das ist der Weg Gottes mit Naaman.

   Wenn nicht Gehasi, der Diener Elischas, alles verdorben hätte! Wenn Elischa die Geschenke nicht haben will – Ich will sie haben, so denkt er. Und schon macht Gehasi sich auf den Weg um Naaman und sein Gefolge einzuholen. “Mein Herr lässt sagen: Soeben sind vom Gebirge Ephraim zwei junge Männer, zwei Prophetenjünger, zu mir gekommen. Gib ihnen doch ein Talent Silber und zwei Festkleider”. Wo schon Naaman von der Jahwehreligion bezwungen ist, macht Gehasi sich diese Situation zu eigen und erfindet eine Geschichte von armen Prophetenjüngern. Natürlich erfüllt Naaman ihm die Bitte und gibt ihm noch einiges mehr. Dadurch aber ist Naaman nicht mehr der Gedemütigte vor Jahweh, sondern der Wohltäter. Er hat zwar die Heilung empfangen, aber er hat auch dafür bezahlt. Jetzt ist er quitt mit Elischa und Jahweh. So ist aus dem von Jahweh umsonst an Leib und Seele Geheilten wieder der mächtige Feldherr geworden.

   Im Hause des Propheten angekommen, muss Gehasi lügen und sagt einfach, er sei nirgends hingegangen. Eine Lüge bleibt niemals allein. Er hat Naaman angelogen, den Propheten verachtet und dadurch alles verdorben. Jetzt muss er seinen Herrn anlügen. Situationen verketten sich und die Lügen reihen sich an.

   Nur verläuft das Leben des Gehasi jetzt ganz anders als er es sich ausgedacht hat: Die Lepra des Naaman ist auf Gehasi übergegangen, und nicht nur auf ihn, sondern auch auf seine Nachkommen. Korruption ist da, wo jemand sich einen materiellen Vorteil verschafft, auf den kein rechtmäßiger Anspruch besteht. Korruption, die es in sozial hohen und niedrigen Kreisen gibt, bringt die Persönlichkeit eines Menschen zutage. Es verändert sich auch sein Leben. Eine in Politik oder Wirtschaft korrumpierte Persönlichkeit ist korrupt, nachdem der Charakter schon früh korrumpiert wurde. Korruption wirkt sich immer verderblich aus und zieht auch die Familie in Mitleidenschaft. Leider haben bei Gehasi die Religion und der Dienst beim Propheten nicht dazu beigetragen, ihm einen Charakter zu verleihen, der sich nicht korrumpieren lässt. 

 

Pfarrer Hans
Spring

 

 

 

 

 

 

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