Grußwort Pfr. Hanns Hoerschelmann - Mission EineWelt - Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

33º. Concílio da Igreja - 9 a 23 de outubro de 2022 - Cacoal/RO

21/10/2022

 

Liebe Schwestern und Brüder,

ganz herzlich Grüße ich Sie im Namen von Bischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, dem Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Oberkirchenrat Michael Martin, Leiter der Abteilung für Ökumene und kirchliches Leben. Leider können beide heute nicht hier sein.

Umso mehr freut es mich, dass ich heute hier bei ihnen bin und diese Grüße persönlich übermitteln kann. Mein Name ist Pfarrer Hanns Hoerschelmann und ich leite zusammen mit meiner Frau Dr. Gabriele Hoerschelmann, Mission EineWelt, das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Unsere Kirchen und Institutionen verbindet eine lange Geschichte. Für viele kirchliche Mitarbeitenden, aber auch Kirchenmitglieder der IELCB, ist Neuendetteslau kein unbekannter Ort. Neben Basel und Berlin, war es einer der Orte, aus dem einst Pfarrer für die neu entstehende Kirche in Brasilien ausgesandt wurden. Und auch wenn diese Kirche längst selbständig ist, verbindet uns doch bis heute eine lange und enge Partnerschaft.

1980 wurde die enge Beziehung durch einen Partnerschaftsvertrag bekräftigt. Er bildet seither die Grundlage für ein Miteinander, das längst auf Augenhöhe stattfindet:

• Kirchliche Mitarbeitenden aus beiden Kirchen arbeiten für eine begrenzte Zeit im jeweils anderen Kontext;

• diakonische Projekte werden gemeinsam geplant und durchgeführt;

• junge Erwachsenen arbeiten für ein Jahr als Freiwillige in Deutschland oder Brasilien;

• und Gemeinde unterstützen und begleiten sich durch Partnerschaften bei ihren jeweiligen Herausforderungen.

Vieler dieser Facetten unserer Partnerschaft und deren Vielfältigkeit, konnte ich auf meiner Besuchsreise erleben. Ein Schatz, für den ich persönlich, aber auch als Vertreter der bayerischen Landeskirche sehr dankbar bin.

Neben diesen institutionellen Verbindungen sind es aber vor allem die Themen, die uns verbinden. Sie sind längst global und oft auch deckungsgleich. Als Beispiele möchte ich folgende benennen:

• Die Klimakrise fordert unseren entschlossenen Einsatz für die Schöpfung Gottes als gemeinsame Lebensgrundlage; praktische Beispiele sind hier Programme für einen ökologischen Landbau oder der Grüne Gockel, der sowohl in Bayern als auch Brasilien, als Symbol für ein ökologisches und nachhaltiges wirtschaften von Kirchengemeinden vergeben wird.

• Ein anderes Thema bezieht sich auf die Gesellschaften, in denen wir als Kirchen leben und handeln. Längst sind sie multireligiös und multikulturell. Ja, was in Deutschland noch im Werden ist, ist hier in Brasilien längst Alltag. Eine Situation, die uns als Kirchen herausfordert, der wir aber nicht ausweichen dürfen. Ja, ich möchte soweit gehen, dass wir als international verbundene christliche Gemeinschaft, auch eine Verantwortung und Expertise haben, die wir in diese Veränderungsprozessen gewinnbringend einbringen können.

• Ein weiteres Thema, dass uns verbindet, sind die rückläufigen Zahlen bei der Kirchenmitgliedschaft und den kirchlichen Mitarbeitenden. Hier Miteinander im Gespräch zu bleiben und voneinander zu hören, ist für mich ein weiterer Aspekt kirchlicher Partnerschaft.

• Ja, und Hinzu kommen unsere jeweils eigenen wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen.

All das sind heute wichtige Inhalte unseres partnerschaftlichen Miteinanders. Auch sie waren bei meinen Besuchen und Gesprächen im Vorfeld dieses Concilio immer wieder Inhalt der gemeinsamen Beratungen.

Dabei geht es bei diesem Miteinander nicht um die Übernahme möglicher „Patenrezepte“ aus dem jeweils anderen Kontext oder ein „Besser-Wissen“ – nein, dass was uns verbindet ist vor allem ein ehrlicher und offener Austausch. Ein Austausch, ein solidarisches Miteinander - manchmal auch ein Miteinander Ringen und miteinander leiden. Auf diese Weise können wir gemeinsam nach Möglichkeiten suchen, wie wir uns bei der Überwindung dieser Herausforderungen unterstützen können.

Grund dieses Handels und Miteinanders ist aber unser gemeinsamer Glaube an Jesu Christus. Er führt uns zusammen, ermutigt uns und gibt uns aus seiner Liebe Kraft, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein – und das eben nicht allein, sondern als Teil eines weltweiten Netzwerkes.

In diesen gemeinsamen Bemühungen gilt uns allen der Zuspruch aus dem 2. Timotheus Brief:

Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht,
sondern der Kraft, der Liebe und Besonnenheit.

Möge Sie und uns alle, dieser Dreiklang tragen:

• bei den Beratungen hier auf dem Concilio;

• bei unseren Bemühungen, in unseren jeweiligen Kontexten als Kirche, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein;

• in unseren weltweiten Beziehungen;

• und als Menschen, die durch Gottes Vergebung zum Handeln befähigt und berufen sind.

Als kleines symbolisches Zeichen dieser der Kraft, Liebe und Besonnenheit möchte ich Ihnen liebe, Kirchenpräsidentin, stellvertretend für die gesamte Kirche dieses kleine Kreuz überreichen. Es ist klein – hat aber für mich eine große Bedeutung:

Es wurde in einem Projekt unserer Partnerkirche in Tansania hergestellt und hat sich nun über Neuendetteslau auf den Weg nach Brasilien gemacht. Diese Reise ist schon ein Symbol der Kraft unserer weltweiten Verbundenheit.

Aber auch seine Gestaltung will uns etwas sagen: die vielen verschiedenfarbigen kleinen Perlen stehen für die Vielfalt unserer weltweiten Kirche. Sie ist versammelt um gegründet das Symbol unseres Glaubens – dem Kreuz. Von diesem wird es aber auch zusammengehalten. Denn nur durch die liebende Kraft Gottes, können wir als Kirche in unserer Verschiedenheit, verbunden sein und eben Salz und Licht sein.

Möge Gott uns alle mit seinem Segen begleiten.

Haben Sie vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Gálatas 5.1
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