Jornal Evangélico Luterano

Ano 2008 | número 705

Sábado, 18 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 23:43

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Keine Gratismahlzeit?

   Es heisst in einem bekannten amerikanischen Sprichwort, dass es kein “free meal”, keine Gratismahlzeit gebe. Alles in der Welt müsse bezahlt werden, es sei nichts umsonst. “Umsonst ist nur der Tod. Und der kostet das Leben...”Auch wenn die Regierung Millionen von Armen, die nie in die Versorgungskasse eingezahlt haben, die Altersversorgung garantiert, so müssen andere Millionen die Steuern aufbringen, die diese Grosszügigkeit überhaupt ermöglichen.
   Das ist wohl wahr, und unsere relative Gerechtigkeit muss zur gegebenen Zeit wohl zur Geltung kommen. Unser Brot fällt ja schliesslich nicht vom Himmel! - Oder doch?
   Ist in unserem Leben nicht das Entscheidende gratis? Wie ist es mit der Luft, die wir atmen? Wir könnten keine 5 Minuten leben, ohne zu atmen. Washaben wir für die Atemluft bezahlt? Wie wäre das, wenn wir immer mit einem Sauerstofftank herumlaufen müssten, der auf einer Tankstelle (keine Schecks bitte! Barzahlung!) jede Woche nachgefüllt werden müsste? Und wie ist es mit dem Wasser? Ohne Wasser zum Trinken wären wir innerhalb einer Woche tot. Und wo kommt das Wasser her? Vom städtischen Wasserwerk etwa, das uns monatlich die Rechnung präsentiert? Nein, es fällt vom Himmel, umsonst, es ist eine wirkliche Gratismahlzeit. Das Wasserwerk filtriert nur den Dreck heraus, den wir Menschen hineingebracht haben, und stellt uns dafür die Rechnung zu. Und wie ist es mit dem Schlaf, nach Shakespeare “der Hauptgang in der Mahlzeit des Lebens”? Muss ich dafür zahlen?
   Wenn wir wirklich einmal “nachrechnen”, stellen wir staunend fest, dass im Grunde unsere gesamte Lebensmahlzeit ein freies Geschenk Gottes ist. Wenn wir gearbeitet haben, so hat Gott uns die Gesundheit dazu gegeben. Und wenn es uns geschmeckt hat, so war er auch der Geber des guten Appetits und des Wohlbefindens. Und wie ist es mit dem Heiligen Abendmahl? Ist es nicht das Urbild des grossen Gratismahls, das Gott uns bereitet hat?
   Ja, im Grunde ist unser Leben wirklich eine einzige Gratismahlzeit. Haben wir vielleicht jemandem ein paar Geldscheine zugesteckt, als wir auf die Welt kamen? Oder haben wir unserer Mutter gesagt: Ich mach dir die Geburtswehen wieder gut,sobald ich das Geld dazu in der Hand habe? Nicht einmal die Hebamme haben wir selber bezahlt. Das haben andere für uns getan, es ist wahr. Aber das, was andere für uns getan haben, ist eben Teil der freien Mahlzeit, die Gott für uns bereitet hat. Man kann sie nicht mit Geld aufrechnen und abrechnen. Es sind Dinge, die geschehen einfach gratis – und gratis bedeutet “aus Dank”, oder “um Dankes willen”.
   Ich glaube, wenn wir das mit der Gratismahlzeit erst einmal richtig verstanden haben, nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen, dann erfährt unser Leben eine entscheidende Wende. Wir hören dann auf, “Bohnenzähler” zu sein, Menschen, die all die kleinen Dinge, die wir für andere tun, aufrechnen und anrechnen, als ob das Leben ein Bankkonto wäre. Wir erfahren dann, dass Gott uns gratis errettet hat, dass die Gnade Gottes in Jesus Christus nichts ist als ein freies Geschenk. Wir werden dann dankbar, wir werden selber grossmütig, ein bisschen wie Gott. Wir gönnen dann den Armen von Herzen ihre Altersversorgung. Wir leben ja selber als Beschenkte. Und auf einmal fühlen wir uns frei und gelöst, “wie´s Kind zur Weihnachtsgabe”, wie es der Liederdichter sagt. Wir können atmen, aufatmen, Gottes geschenkte Luft einatmen und in ganz elementarer Weise spüren, dass wir geliebte Kinder Gottes sind, die sich auf das grosse freie Mahl freuen dürfen, das Jesus Christus gratis, aus Gnaden, für die Geladenen, auch für die, die von den Hecken und Zäunen kommen, bereitet hat.

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