Jornal Evangélico Luterano

Ano 2008 | número 706

Sábado, 18 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 22:57

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Zum Muttertag

   Es liegt nahe, dass jeder am Muttertag vorerst an seine eigene Mutter denkt. Doch manchmal ist es sinnvoll, auch an der Erinnerung anderer teilzunehmen. Ich möchte im folgenden unsere Leser dazu auffordern.
   Es ist nun fast schon ein halbes Jahrhundert her, dass ich meine alte, schwerkranke Mutter zum letzten Male besuchte. Sie war eine einfache Kolonistenfrau, stand im 80. Lebensjahr und war schon seit Jahren leidend. Wir wussten beide, dass es wohl das letzte Mal war, dass wir uns auf dieser Erde sahen. Sie hatte ein schweres Leben hinter sich, hatte 10 eigene Kinder (ich selber war das neunte), dazu noch zwei jüngere Brüder und eine Nichte grossgezogen, hatte mit ihren fleissigen Händen als Schneiderin dazu beigetragen, die grosse Familie zu ernähren. Ich selber verdankte ihr vor allen anderen, dass ich studieren und Pfarrer werden konnte.
   Ja, und nun lag diese kleine, tapfere Frau schwach und elend da und wusste, dass ihr Lebenstag zu Ende ging. Es war für uns beide eine besondere Stunde. Ich hielt ihre Hand, überwand meine innere Scheu und sprach ihr Worte des Glaubens und der Hoffnung zu. Sie lag still und ergeben da, rang nur hin und wieder nach Luft.
   Sie sah mich lange an, dann sagte sie: “Es steht ein Lied im Gesangbuch, das mir in den letzten Zeiten viel bedeutet hat. Ich kann es auswendig, ich will es dir einmal sagen.” Und dann sagte sie mir die 9 Verse des Liedes “Je näher Kreuz, je näher Himmel” von Benjamin Schmolck vor, ohne einmal zu stocken: “...Je grösser Kreuz, je bessre Christen. Gott prüft uns auf dem Probestein. Wie mancher Garten wirdzur Wüsten, fällt nicht ein Tränenregen drein. Das Gold wird auf dem Feuerherd, ein Christ in mancher Not bewährt.” ... “Im Kreuze wächset uns der Mutwie Perlen in gesalzner Flut.” ... “Je grösser Kreuz, je mehr Gebete, geriebne Kräuter riechen wohl... wo kämen Davids Psalmen her, wenn er nicht auch versuchet wär?”
   Die Mutter musste sich das Lied unzählige Male selber vorgesagt und daraus Trost geschöpft haben. Ein paar Wochen später war ihr Kampf dann zu Ende.
  Ja, wo kämen Davids Psalmen her! Ich habe dann später meine eigenen Erfahrungen mit Trostliedern und Psalmen gemacht. Mit den 12 Versen von „Befiehl du deine Wege“ und anderen Glaubensliedern, dieich mir noch heute in schlaflosen Stunden vorsage, mit vielen deutschen Chorälen, die ich ins portugiesische übersetzt habe und auch mit eigenen Liedern, die heute in den Gemeinden gesungen werden. Es war eine gute und beglückende Erfahrung, und ich kann nur bestätigen, dass es stimmt, was die alte Mutter in dem Liede des frommen Dichters an Trost und Glaubenshilfe fand.
   Wo kommen Davids Psalmen her? Da kommen sie her, wo Menschen das Kreuz, das Gott ihnen auferlegt, im Glauben annehmen. Nur so können sie ihre Erfahrung mit Gott vertiefen und an andere Menschen weitergeben. “Geriebne Kräuter riechen wohl”. Es ist eines der grössten Wunder unseres Gottes, dass er den dumpfen Geruch der Vergänglichkeit in den Wohlgeruch der Hoffnung und des Glaubens verwandeln kann. Wenn dich Gott in letzter Zeit gerieben hat - vielleicht durch Krankheit und andere notvolle Erfahrungen: denke daran, dass es Gottes Wille ist, dass daraus ein Wohlgeruch entstehe, der andere Leidende erquicken und trösten kann. Gott will dich nicht zerreiben. Er will dich erwecken zum Dank und zur Freude an ihm.
   Die Welt, ein Jammertal? Ja, aber nicht für die Christen. Die gehen durch das Jammertal, aber nicht um zu jammern, sondern sie graben daselbst Brunnen (Psalm 84). Nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. Brunnen des Lebens, Brunnen des Lobes Gottes.

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