Jornal Evangélico Luterano

Ano 2008 | número 707

Sábado, 18 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 21:44

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Eingeübter Streit

   Wer ein Theaterstück aufführen will, muss es vorher einüben. Bei einem uneingeübten Stück bleiben die Schauspieler stecken, und nichts läuft, wie es soll.
   Ein Streit ist kein Theaterstück, doch eingeübt wird er trotzdem. Kein Streit wird „vom Zaun gebrochen“, wie man so schön sagt. Jeder Streit hat seine Einübungszeit. Ich las einmal eine amüsante kleine Geschichte, die das vortrefflich illustriert:
   Da fährt ein Mann mitten in der Nacht mit seinem Auto durch die ländliche Gegend. Plötzlich zieht das Auto nach einer Seite, und er merkt, dass er einen platten Vorderreifen hat. Er hält am Strassenrand, knipst das Notlicht an und trifft Vorbereitungen, den Schaden zu beheben. Doch da merkt er, dass er seinen„macaco“, seinen Wagenheber, nicht bei sich hat. Er muss ihn in seiner Werkstatt liegen lassen haben. Was tun? Er beschliesst, sich zu Fuss auf den Weg zu machen, um bei dem ersten Haus, das eine Garage hat, nach einem macaco zu fragen. Gesagt, getan. Er läuft und läuft, und da kommen ihm so seine Gedanken. „Wenn ich da einen aus dem Bett hole, wird er mich fragen, was ich denn mitten in der Nacht will. Und wenn ich es ihm sage, wird er fragen, warum ich denn ohne macaco losgefahren bin, das tue doch kein Autofahrer, jedenfalls kein guter. Ja, dann werde ich ihm sagen, das könne ihm auch passieren, und er solle mal nicht so tun!“
   Nach einer halben Stunde hat sich der Mann so in innere Wut geredet, dass er es ohne Streit nicht mehr aushalten kann. Als er endlich an ein Haus mit vorgebauter Garage kommt und den Hausbesitzer herausgeklopft hat, ruft er ihm, noch bevor der Mann überhaupt den Mund auftun kann, wütend zu: „Ich brauche deinen dreckigen Macac gar nicht, du kannst ihn lassen wo er ist. Aber wehe dir, wenn du einmal nachts bei mir an die Haustür klopfst, dann sollst du mal etwas hören!“. Spricht´s und läuft zu seinem Auto zurück.
   Warum lachen wir über diese Geschichte? Wir lachen darüber, weil wir alle ein wenig sind wie der Autofahrer, der da offenbar „einen Streit vom Zaun gebrochen“ hat. Er hat ihn schön vorausgedacht, hat ihn in Gedanken eingeübt. Das schlimme bei uns ist, dass meist zwei Partner (besondes auch Ehepartner) an solcher Vorbereitung beteiligt sind. Das klapptdann noch viel besser. Da denkt die Frau: „Wenn er nach Hause kommt, wird er fragen, ob ich den Flecken aus seinem Hemd herausgekriegt habe. Dann werde ich ihm sagen: „Ich habe den ganzen Tag die Kinder am Hals, soll am Herd stehen und das Haus sauber halten und deine erste Sorge ist dein fleckiges Hemd!“ - Dann wird er sagen: „Du mit deiner Hausarbeit! In der Fabrik ist es ja auch nicht wie an der praia. Ich bin abends immer hundemüde .“ Der Mann hat tagsüber in der Fabrik ähnliches vorausgedacht. Er kennt ja seine Frau, und hat schon alle Antworten parat. Und dann läuft alles, wie vorgedacht. Der eingeübte Streit läuft ab. Jeder spielt seine Rolle, wie – man möchte fast sagen: wie der Teufel es ihm vorher zugeflüstert hat (Beim Theater gibt es ja auch einen „Souffleur“, einen „Flüsterer“, der in einer Vertiefung vor der Bühne sitzt und den Schauspielern ihren Text vorflüstert, von den Zuschauern unbemerkt).
   In der Gemeinde Jesu Christi lernen wir, Frieden einzuüben, nicht Streit. Jesus kann Kämpfer und Kämpferinnen gebrauchen, aber keine Streithähne und Streithühner. Selig sind die Friedfertigen, sagt er in der Bergpredigt. Friedfertige, das sind Friedensstifter, die, die Frieden vorausdenken und einüben. „Gib, dass ich meinen Feind mit Sanftmut überwind“, sagt der Liederdichter. Das braucht Einübung. Wir brauchen da einen „Flüsterer“, den Heiligen Geist, der uns das Wort zuflüstert, das Frieden stiftet, der für uns eintritt mit stillem, sanftem Sausen und mit unaussprechlichem Seufzen. Spielen wir unsere Rolle im Leben nach seiner leisen Eingebung?

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