Jornal Evangélico Luterano

Ano 2008 | número 708

Sábado, 18 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 20:48

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Internet und Netz Gottes

Wir hängen unsre Sender und Antennen hoch an den Himmel, ständig anzupeilen. Sie schaffen Nähe, wo wir auch verweilen: Wir müssen nur die richtgen Ziffern kennen.

Wo wir nun unser Netz so fein gesponnen, Kontakte schon durch Tastendruck entstehen, warum sehn wir so viele einsam gehen, die niemals eines Menschen Herz gewonnen?

Ist nicht das grosse Netzwerk überfordert, wenn wir mehr als Kontakte in ihm suchen, wenn wir erwarten, dass es uns verbindet?

Gott schuf ein Netz, das keine Ziffern fordert, in dem die Schlauen nicht Erfolge buchen, ein Netz, in dem der Ferne Nächste findet.

   Um es gleich zu bekennen: Ich benutze das grosse Netzwerk, das Internet, genauso wie Millionen anderer Menchen. Es ist schön, wenn man mit Kindern und Enkeln, selbst über den Ozean hinweg, e-mails austauschen oder gar über den Computer mit ihnen reden oder ihr Ebenbild auf dem Bildschirm seines Apparats sichtbar machen kann.
   Und die Zellulartelefone, ja, sie bilden ja auch ein unsichtbares Netz, das jeden Moment Millionen von Kontakten herstellt. Allein in Brasilien wurden bisher über hundert Millionen Zellulartelefone verkauft. Überall, auf den Strassen, in Lokalen und in Fahrzeugen sieht man Menschen, die das kleine Zauberkästchen ans Ohr halten und mit einem fernen Partner reden.
   Fein. Eine grosse Errungenschaft der Technik. Man kann, gemütlich in seinem Sessel sitzend, einen Menschen, der tausende von Kilometern entfernt ist, sozusagen zu sich heranholen, kann seine Stimme hören, kann Erlebnisse mit ihm austauschen. Man spricht von einer virtuellen Wirklichkeit, die mehr und mehr unser Leben bestimmt. Beeindruckend!
   Und doch... Es ist keine Begegnung von der Art, wie sie zwei Menschen erfahren, die sich in der wirklichen Welt begegnen, wo Geschöpfe aus Fleisch und Blut sich die Hand reichen, sich umarmen, wo der warme Hauch des Lebens spürbar und wirksam ist, wo einer zum anderen sagen kann: „Warte, ich gehe mit dir!“ Ohne solche Begegnungen in der wirklichen Welt wird der Mensch einsam, auch wenn mit Telefon und Computer ausgerüstet, hat eigentlich keine chancen, eines anderen Herz zu gewinnen.
   Wir übertragen heute ja auch Gottesdienste „virtuell“, per Radio und TV. Nichts dagegen einzuwenden, wenn Menschen eine zusätzliche Gelegenheit benutzen, Gottes Wort zu verbreiten und zu hören. Doch normalerweise verlangt die Predigt, der Lobgesang und das Gebet der Gemeinde nach leiblicher Gemeinschaft. Taufe und Abendmahl sind als virtuelle Handlungen gar nicht denkbar. Gott hat uns ja nicht virtuell geliebt, sondern sein Wort wurde Fleisch, wurde wirklicher Mensch in Jesus Christus.
   Ja, auch Gott verwendet ein Netz, in dem er Menschen „fängt“ und mit anderen zusammenbringt. Jesus sagte zu seinen ersten vier Jüngern: Ich will euch zu Menschenfischern machen. Das Netz Gottes ist kein technisch ausgeklügeltes Gebilde, bei dem man allerlei Tricks kennen muss, um sich seiner zu bedienen. Es „fordert keine Ziffern“, keine rhetorischen Kunststücke. Die Schlauen mögen wohl versuchen, „darin Gewinne zu buchen“, wie es in unserem Gedicht heisst, doch dann verraten sie ihre Mission. Das Wurfnetz öffnet sich erst gar nicht, es fängt niemanden mehr. Wenn man das Wort Wort sein lässt, erreicht es wirklich Menschen in Nähe und Ferne, hilft ihnen, ihre Einsamkeit zu überwinden und macht die Fernen, auch die nahen Fernen, zu Nächsten.

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