Jornal Evangélico Luterano

Ano 2009 | número 716

Domingo, 19 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 02:08

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Der Christ und der Tod

   Wenn ich mich recht erinnere, war es in einem Buch aus unserer Schulbibliothek, in dem ich als junger Mensch eine arabische Legende fand, die mich tief beeindruckte. Ich will versuchen, sie hier wiederzugeben:
   In einem Dorf bei Damaskus in Syrien kommt in der Morgenfrühe Abdullah, der treue Knecht, zu seinem Herrn, dem Scheich Ibrahim, und bittet ihn, aufgeregt und zitternd: “Herr, leihe mir dein bestes Rennpferd. Ich muss flüchten, sonst ist es um mich geschehen”. “Warum musst du denn flüchten?” – “Ich bin soeben dem Tod begegnet. Er will mich holen. Ermachte mit der Hand eine drohende Gebärde. Herr, gib mir dein Pferd, sonst muss ich sterben.” Abdullah will nach dem Libanongebirge reiten. Dort wohnt in einer verborgenen Schlucht sein Freund, der Zimmermann Hussein. Hinter seinem Haus befindet sich eine Höhle, die nur er und Hussein kennen. Da will er sich für ein paar Tage verstecken. Nur das beste Rennpferd des Scheichs kann die 50 Meilen bis zum Abend bewältigen.
   Scheich Ibrahim tut seinem treuen Knecht den Willen, und bald sieht man, wie Abdullah auf dem Rennpferd des Scheichs in gestrecktem Gallopp davonsprengt.
  Ein paar Stunden später begegnet Scheich Ibrahim auf seinem morgendlichen Rundgang im Garten selber dem Tod. Er stellt ihn zur Rede: “Tod, warum hast du meinen Knecht Abdullah erschreckt? Wenn Gott dich gesandt hat, ihn zu holen, gut! aber warum musst du ihn vorher noch erschrecken?” - “Ich wollte ihn nicht erschrecken”, antwortet der Tod,. “er hat mich erschreckt”. - “Wieso hat er dich erschreckt?” - “Er hat mich erschreckt, weil Gott sich geirrt hat. Zum ersten mal hat Gott sich geirrt.” – “Wieso hat Gott sich geirrt?” - “Er hat mich gesandt, deinen Knecht Abdullah zu holen, aber doch nicht hier, in Sichtweite von Damaskus. Ich soll ihn im Libanon holen, heute nach Sonnenuntergang, in einer Höhle hinter dem Haus Husseins, des Zimmermanns. Und nun treffe ich ihn hier, fünfzig Meilen von der Höhle entfernt, wie er friedlich deine Tauben füttert. Gott hat sich zum ersten mal geirrt.Ich muss natürlich hin nach dem Libanon, aber ich werde nicht fertig damit, dass Gott sich geirrt hat!”
   Eine Geschichte, die uns nachdenklich stimmt. Man kann Gott nicht täuschen. Er weiss alles – erweiss alles im voraus. Er verhängt den Tod über uns.
   Wir können ihm nicht entgehen. Wir wollen die alte Legende im Folgenden ein wenig hinterfragen. Hier wird uns ein Bild von Gott und auch vom Tod gezeichnet, das beeindruckend ist, das aber nicht dem biblischen Zeugnis entspricht. Erstens ist in der Bibel der Tod keine Person, sondern ein Vorgang, ein Geschehen. Und es ist ein Geschehen, über das wir mit Gott reden können, über das wir mit ihm reden müssen, um es annehmen zu können..Unser Gesprächspartner ist also nicht der Tod, sondern Gott..Und wir haben ja in Christus ein unmittelbares Verhältnis zu Gott als unserem Vater. Wir brauchen deshalb nicht vor dem Tod zu fliehen. Er ist kein Taabu vor Gott. Wir brauchen uns vor ihm nicht in eine dunklen Höhle zu verkriechen.
   Denken wir an den den Tod Jesu Christi. Jesus hat schon in seiner frühen Wirksamkeit erkannt, dass sein Auftrag ihn in den Tod führt. Er versteht seinen Tod von Gott her, versteht ihn als Heilsgeschehen.. Er lernt in der Zwiesprache mit Gott seinen Tod anzunehmen, ihn als des Vaters heiligen Willen zu erleiden. Deswegen ist der Tod Jesu nicht wie ein Punkt – ein Schlusspunkt in einer dunklen Höhle, in der man sich vor Gott versteckt, sondern er ist wie ein Doppelpunkt. Zwischen Karfreitag und Ostern steht dieser Doppelpunkt nun auch für uns: Der Tod Jesu und der Tod seiner Jünger und Jüngerinnen bekommt von seiner Auferstehung her erst seinen Sinn Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Wir leben im Glauben schon auf der anderen Seite des Doppelpunktes. Auf der Osterseite. Gott sei gelobt!

Ultima edição

Edição impressa para folhear no computador


Baixar em PDF

Baixar em PDF


VEJA TODAS AS EDIÇÕES


Gestão Administrativa

Ser Igreja de Jesus Cristo em contexto de pandemia

Em perspectiva de balanço do ano que passou, compartilhamos, de forma adaptada e atualizada, partes da Carta Pastoral da Presidência, de Pastoras e Pastores Sinodais, publicada em agosto de 2020. A partir de março de 2020, passamos a conviver com a pandemia do Covid-19, (+)



Educação Cristã Contínua

Igreja que valoriza o Sacerdócio Geral (parte 3/3)

Desafios Com base nas atividades que estão sendo realizadas e considerando o cenário atual, a Coordenação de Educação Cristã (CEC) vislumbra os seguintes desafios para a efetivação da Meta Missionária 1 (Áreas de prioridade (+)

AÇÃO CONJUNTA
+
tema
vai_vem
pami
fe pecc
Ele, Deus, é a minha rocha e a minha fortaleza, o meu abrigo e o meu libertador. Ele me defende como um escudo, e eu confio na sua proteção.
Salmo 144.2
© Copyright 2024 - Todos os Direitos Reservados - IECLB - Igreja Evangélica de Confissão Luterana no Brasil - Portal Luteranos - www.luteranos.com.br