Jornal Evangélico Luterano

Ano 2009 | número 719

Domingo, 19 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 03:21

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Christ sein am Steuerrad

   Ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkrieges machte ich als 15-jähriger Junge mit meinen Eltern (sie waren schon fast sechzig) einen Besuch bei einem Bruder, der an den Oberlauf des Rio Itajaí gezogen war. Es war eine weite Reise, ungefähr 120 km, von der Serra do Mar aus quer durch die über 1000 Meter hohe Serra Geral. Wir ritten auf unseren Arbeitsgäulen (meiner war geborgt), die Mutter schick auf ihrem Damensattel, mit langem Reitrock,. und wir brauchten für die Strecke 3 mühevolle Tage. Wir übernachteten bei Bekannten, und es war trotz unserer wundgerittenen Sitzflächen eine schöne und unvergessliche Reise. Die meiste Angst hatten wir unterwegs vor den Autos, besondes vor den Lastwagen. Mit ungefähr einem Dutzend dieser Ungetüme pro Tag musste man rechnen. Die Pferde scheuten, und man musste oft absteigen, um ein Unglück zu vermeiden.

   Heute braucht man für die gleiche Strecke mit dem Auto gute zwei Stunden. Die grösste Angst muss man dabei vor streunenden Pferden oder Rindern haben, die vom nahen Kamp auf den Asphalt geraten sein könnten.. Reitern, nein; Reitern begegnet man nicht mehr..Dafür tausenden von Autos.
   Ja, so haben sich die Zeiten geändert. Das Auto hat hat das Pferd verdrängt, und es hat unsere Welt verändert. Es hat manches Gute mit sich gebacht. Doch es hat auch viel Unheil angerichtet.. Wenn man die Stadtstrassen mitrechnet und die überfahrenen Fussgänger und Radfahrer mitzählt, kommt man in Brasilien auf über vierzigtausend Verkehrstote im Jahr. Das ist eine erschreckende Zahl, wirklich, eine erschreckende Zahl!.
   Defensiv sollen wir fahren:. Sicher, das ist gut. Und es gibt Gesetze, Verkehsschilder, Radarfallen und multas. Aber das alles genügt nicht. Wenn wir nicht die Herzen und die Gewissen sensibilisieren, nützen Gesetze und Strafzettel wenig. Ich möchte im Folgenden drei Punkte nennen, die wir als verantwortliche Christen bedenken sollten, wenn wir uns ans Steuer unseres Autos setzen:
   1. Wir sollten nicht rechthaberisch, sondern als gerechtfertigte, versöhnte Menschen fahren. Defensiv fahren genügt nicht. Der defensiv Fahrende denkt vor allem an die eigene Sicherheit. Rechthaberisch fahren ist Recht haben wollen, wenn man eben doch Recht hat!. Wenn einer an einer gefährlichen Stelle überholt, fährt der Rechthaber absichtlich ein wenig schneller, oder er weicht nicht nach rechts aus, nur um zu zeigen, dass er Recht hat. Es soll irgendwo einen Grabstein geben, auf dem steht “Eu estava napreferencial”. Ich hatte Vorfahrt. Wir sind nach des Paulus und Luthers Lehre gerechtfertigt durch den Glauben. Rechthaberisch handeln ist so ziemlich das genaue Gegenteil von solcher Rechtfertigung.
   2. Wir sollten uns jedesmal, wenn wir uns ans Steuer setzen, selbst prüfen, ob wir fahrfähig sind.. Die Sache mit dem Alkohol: sie ist hier eine Gewissenssache. Wir pflegen in Bezug auf Bier und aperitivo nicht gesetzlich zu sein. Aber am Steuer meines Wagens geht es um Menschenleben. Wenn ich einen Menschen anfahre oder töte, weil ich Schnaps im Blut habe, habe ich das fünfte Gebot übertreten. Du sollst nicht töten! Kann ich das verantworten?
   3. Wir sollten unser inneres Verhältnis zum Auto oder zum Motorrad überprüfen. Fahrer, die sonst vernünftig und höflich sind, werden oft am Steuer ihres Wagens zu anderen Menschen. Sie können wie Raubtiere handeln. Es überkommt sie eine Art Machtrausch, sie regieren ja mit einer leichten Fussbewegung tausend Kilo Stahl, und sie können ihren modernen Wagen mit Leichtigkeit auf 120 Stundenkilometer bringen. Macht haben ist immer auch eine Versuchung, Macht zu missbrauchen. Wer Macht missbraucht, der leistet auch einem angefahrenen Menschen keine Hilfe. Er schreit den anderen Fahrer an, mit dem er zusammengestossen ist. Zusammengefasst: Ist das Auto unser Diener, oder ist es unser Gott?. Wer hat hier das Sagen? Hier ist das erste Gebot selbst mit im Spiel. Und das ist eine ganz ernste Sache!

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