Jornal Evangélico Luterano

Ano 2009 | número 720

Domingo, 19 de Maio de 2024

Porto Alegre / RS - 04:22

Deutsche Seite - P. Lindolfo Weingärtner

Allein Gott in der Höh` sei Ehr

   Homenagem – Huldigung. Das portugiesische und das deutsche Wort haben den gleichen soziologischen Ursprung. Sie stammen aus einer Zeit, in der die Kleinen den Grossen “huldigten”. Aus der Zeit der Grafen und Barone, der Herren “von”, denen tausende von gewöhnlichen Menschen untertan waren. Die halb leibeigenen (unfreien) Bauern knieten oder verbeugten sich bei der Huldigung vor ihrem Gutsherrn, brachten ihre Gaben dar, versicherten ihre Ergebenheit. Die Vorfahren von vielen unserer Leser, besonders die aus Pommern, Mecklenburg und Schleswig-Holstein stammenden, wissen vielleicht noch von den Grosseltern oder Urgrosseltern her, wie das früher war. Wir sollten kein Heimweh nach dieser Zeit haben. Vor Gott gibt es keine zwei Sorten Menschen.

   Nun scheinen aber viele doch eine Art Heimweh nach der Zeit der Huldigungen zu haben. Bei jeder Gelegenheit wird heute Menschen “gehuldigt”, sie werden “homenagiert”, wie man so schön sagt. So weit, so gut. Was soll das schon schaden! Man will halt einen Menschen ein wenig ehren, ihn vor den anderen hervorheben, seine Verdienste würdigen.
   Wenn die homenagens in den serviceclubs geschehen, im Schützen- oder Kegelverein – gut!. Es ist die Weise der Welt, und es gibt schlimmere Dinge als solche öffentlichen Ehrungen. Anders ist es, wenn die Gottesdienste zu Gelegenheiten werden, Menschen in einer Weise zu ehren, die nur Gott zukommt. Luther hat gesagt, der Gottesdienst bestehe aus zwei Teilen: “dass Gott mit uns rede durch sein heiliges Wort, und dass wir wiederum mit ihm reden durch Gebet und Lobgesang.” In diese heilige Zwiesprache zwischen Gott und Mensch passt keine homenagem, keine Menschenehrung. Sie bringt einen Missklang in den Gottesdienst, wie eine falsch gestimmte Saite auf einer Gitarre.
   Ich habe schon Gottesdienste miterlebt, die waren so voll Menschenehrungen, dass die Ehrung Gottes und das Hören auf sein Wort darin unterzugehen drohten. Luther hätte dabei wohl dazwischengerufen: “Das Wort sie sollen lassen stahn und kein´ Dank dazu haben!”. Es widerspricht unserem biblischen (und lutherischen) Verständnis von Gottesdienst. Hier geht es um die Sache, nicht um die Form allein. Der Gottesdienst hat seineWürde. Es geht in ihm um den dreieinigen Gott, um Heil und Unheil, um Sündenerkenntnis und Sündenvergebung. Diesen Wein dürfen wir nicht verwässern durch Menchenlob. Ihr Alten, Ihr wisst das noch besser: Früher war das bei uns nicht so. Sagt es doch den Jungen weiter, übersetzt es ihnen ins portugiesische, wenn nötig: Die Kirche ist keine Anstalt, in der Menschen geehrt werden, auch der Pastor nicht, sondern es geht in ihr um die Ehre Gottes. Allein um die Ehre Gottes.
   Im Johannesevangelium (Kap. 5) sagt Jesus: “Wie könnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander nehmet!”. Das ist ein sehr ernstes Wort Gott eifert um seine Ehre. Wir berauben Gott, wenn wir ihm seine Ehre nehmen. Und noch etwas ist zu bedenken: Da, wo in den Gottesdiensten am meisten “homenagiert” wird, gibt es am meisten Streit in der Gemeinde. Weshalb? Lesen Sie doch, was Matth. 20.20-28 steht. Die Mutter zweier Jünger will, dass ihre beiden Söhne im kommenden Reich Gottes besonders geehrt werden.. Jesus sagt “nein”. Und die anderen Jünger “wurden unwillig über die beiden Brüder”. Falsche Ehrsucht richtet Zorn und Eifersucht an und zerstört die Einheit der Gemeinde.
   Und noch ein letztes: Wir dürfen treuen Mitarbeitern durchaus von Herzen danken – auch im Gottesdienst. Aber es geschieht dann in einer Weise, die vor Gott bestehen kann – ohne Schmeichelei und Lobhudelei. Von Herzen und in Liebe. So, dass das “Allein Gott in der Höh sei Ehr” gewahrt bleibt.

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